GeroiClub
GeroiClub Wanderziel
➔ Startseite ➔ Unser Fanklub ➔ Veranstaltungen ➔ News ➔ Links

 
 

Geroi-Tour Slowakei 15. - 18.09.2017  Ždiar


15.09.2017 - Start in die Karpaten

Nach reichlich Planung und einem anstrengenden Brockentraining für zwei Gerois, ging es am Freitag morgen kurz nach Sonnenaufgang gegen 7:30 Uhr wieder auf die Piste Richtung Hohe Tatra.
Ziel war dieses mal der slowakische Urlauberort Ždiar.
Das morgendliche einsammeln der Fahrgäste erwies sich allerdings als etwas schwierig, da die Treffpunkte ungenau abgestimmt worden waren. So war Kutschi mit der Bahn gemütlich nach Ludwigsfelde gerauscht, während die Gerois mit dem Auto daran vorbei weiter nach Rangsdorf düsten. Aber mit ein wenig Konversation und einem Fahrschlenker ließ sich das Problem lösen und jeder durfte seinen gewohnten Platz in Axels Taxi warmsitzen.

Die ca. 800 km Fahrstrecke verlief wieder größtenteils über polnische Autobahnen - oder besser gesagt - Dauerbaustellen und Staus. Hauptfahrer Axel brachte das 'kaum' aus der Ruhe, wie man am Ende am tierischen Jargon hören und an den flotten Überholvorgängen spüren konnte ;)

Das nette, gemietete Haus am Ziel ließ uns aber gegen 18 Uhr diesen Stress vergessen und wir kehrten kurzerhand in die nächste Kneipe ein, bevor jemand den Bordstein im Ort hochklappt.
Das Ambiente war dort angenehm, was man vom Essen nicht ganz sagen konnte. Selbst das abschließende Eisbecherchen entsprach eher einer Kinderportion. Sind wir etwa schon zu verwöhnt?
Aber ein paar Pivo nahmen wir noch mit, nur Kutschi durfte diese nicht zur Hütte tragen (Warum bloß?)

Den restlichen Abend ließen wir dann gemütlich mit Pivo, Axels Teufels-Musik und Kaminfeuer gegen 23 Uhr ausklingen. Am nächsten Tag sollte es ja schon gegen 6:30 Uhr aus den Federn gehen.


16.09.2017 Aufstieg 15,5 km +1780 Höhenmeter

Die typischen Frühaufsteher Ricky und Luci sprangen pünktlich aus den Betten und weckten die restliche Truppe mit knarrenden Türen und Dielen.
Gegen 7 Uhr wurde der Dorf-Konsum (ich meine: Supermarket) erstürmt und sich in die Schlange eingereiht. Was tut man nicht alles für frische Hörnchen.
Nach reichlicher Stärkung und füllen der Wander-Futter-Dosen, ging es gegen 8 Uhr mit dem netten Taxiservice der Vermieterin zum Startpunkt der Tageswanderung. Die Wetterlage war leider nicht so erbaulich, so dass die Regenkleidung sofort übergeworfen werden musste.
Alle stellten sich laut oder leise die Frage, ob wir tatsächlich den Aufstieg schaffen würden oder doch nach der halben Strecke umkehren müssten?

Gegen 8:30 Uhr erfolgte endlich der Wander-Start auf der polnischen Seite am Parkplatz 'Lysa Polana'.
Die ersten Kilometer gingen noch locker die Straße entlang, die leider reichlich befahren wurde. Nach 1,5 km kam dann endlich der nächste Parkplatz 'Palenica Bialczanska', der recht gut besucht war. Hier begann die eigentliche Wanderroute 'Droga Oswalda Balzera' in 980 Hm. Für deren Nutzung durften wir überraschenderweise sogar 2 Euro Eintritt je Geroi zahlen.
Dafür hatte man auf der Strecke alle paar Kilometer WCs - die Natur bedankt sich ;)

Nach ca. 8,7 km erreichten wir die Chata 'Morskie Oko' in 1400 Hm, welche herrlich am gleichnamigen Bergsee liegt. Die Hütte war reichlich belagert, da scheinbar sehr viele Wanderer sich hier stärken oder aufwärmen wollten. Stehplätze gab es aber genug.
Nach eine halben Stunde ging es dann auf den harten Teil der Strecke - die Route 'Szlak pieszy czerwony' entlang zum Rysy. Es waren ja 'nur' noch 4,5 km, 1100 Hm und keine festen Wege mehr bis zum Gipfel...
Zum Glück hörte der leichte Dauerregen endlich auf und man wurde nicht mehr von außen, sondern von innen 'durchgeweicht'.
Die Anstiege waren recht anspruchsvoll und die wenig trainierten Geroi-Gelenke quietschten ganz schön. An einigen Abschnitten war man sehr dankbar für die angebrachten Ketten, an denen man sich hochziehen konnte (wenn nicht gerade Gegenverkehr war...)!
Schon nach 4,5 Stunden erreichten wir den polnischen Rysy-Gipfel auf 2499 Hm in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von genau 1 km/h.

Auf dem Gipfel war es recht unangenehm windig und kühl, so dass wir nicht lange Rast machten. Der weitere Weg war allerdings schwer zu erkennen und selbst zwei polnische Wanderer konnten uns den richtigen Pfad in die Slowakei nicht zeigen. Mit etwas Glück fielen uns dann aber etwas tiefer die roten Markierungen auf. An diesem Weg tauchte auch noch ein Wanderer auf, so dass wir nach etwas Kommunikation endlich den Weg zur 'Chata pod Rysmi' in 2240 Hm antreten konnten.
Die besonders durstigen Gerois Axel und Ricky stürmten den letzten Kilometer voraus (es ging bergab) und Luci und Kutschi schlichen hinterher.
Gegen 17:18 Uhr hatte die Truppe die Chata endlich erreicht und konnte sich in die warme Hütte und das Außen-Klo mit herrlichem Bergblick stürzen.

Zum Abendessen, bei Tee, Bier und (R)Um, gab es noch eine musikalische Umrahmung durch die Chata-Cheffin am Klavier. Sie konnte es wirklich gut und wir waren begeistert, in einer Chata ohne Straßenanbindung so etwas erleben zu dürfen!
Pünktlich 22 Uhr fielen dann die Gerois ziemlich geschafft in die Doppelstockbetten im warmen Schlafsaal. Nachts traute sich allerdings kaum einer mal das WC zu besuchen, denn der lag ja ca. 100 Meter außerhalb der Chata im Finsteren und es regnete wieder... aber Bären waren nicht zu hören.



17.09.2017 Abstieg 9 km -1040 Höhenmeter

Die Nacht über war es im Schlafsaal erstaunlich warm (es war keine Heizung in Betrieb) und relativ ruhig (wenig Schnarcher...).
Ab 7 Uhr wuselten sich die meisten Wanderer aus den Betten. Die Badprozedur war recht kurz, da es kein Bad gab.
Am Freiluft-Bad-WC gab es ein Waschbecken mit frischem Wasser vom Berg ;)

Pünktlich 7:15 Uhr gab es an unserem 'Stammplatz' lecker Frühstück - mal ohne Rum auf nüchternen Magen.
Gut gestärkt und mit vollgestopftem Wanderrucksack ging es gegen 8:30 Uhr zum Abstieg in's grüne Tal. Das Wetter war nach ca. einer Stunde perfekt und man konnte die Regensachen verstauen.
In unseren Knochen steckte noch der Aufstieg vom Vortag, so dass wir doch eher gemütlich, an Ketten und Serpentinen entlang, dem Zwischenstop Majlathova Chata am Popradské Pleso entgegen wanderten.
Im unteren Bereich kamen uns die Versorger der Chata am Rysy mit ca. 70 kg Rucksack entgegen. Hut ab, sein eigenes Körpergewicht zusätzlich hockzubuckeln ist schon Wahnsinn, besonders im oberen, steilen Bereich!

Auch zwei junge Damen aus Deutschland liefen uns über den Weg. Sie machten eine Woche Wanderurlaub mit vollem Gepäck in der Hohen Tatra. Dafür sahen sie noch recht frisch aus. Ihr nächstes Ziel war der Rysy.

Als wir nach 4,5 km, 740 Hm und 2,5 Stunden die Chata am See erreichten, war das Schlimmste geschafft, dachten wir. Es wurde sich ordentlich gestärkt und aufgewärmt.
Nun ging es auf gemütlichen Strassen bergab zur Eisenbahnstation Popradské Pleso in 1250 Hm.
Bei Axel gingen nun leider die Knieprobleme wieder los - ja, das Alter. Zum Glück gibt es aber leckere Drogen, die einen die Schmerzen nach einiger Zeit vergessen lassen. So schaffte auch er es, unterstützt durch seinen Krückstock, zur Bahnstation.
Ab dort ging es mit der guten alten Eisenbahn gemütlich nach Stary Smokovec. Axel und Ricky erkundeten dort die Busabfahrten nach Ždiar. Zum Glück blieb uns noch etwas Zeit zum besorgen wichtiger Grundnahrung.
Gegen 15 Uhr waren wir dann wieder in unserem Urlaubsort und schlurften die letzten Meter zu unserer Hütte. Dort wurde sich erstmal gestärkt und aufgefrischt, bevor es kurz vor 18 Uhr endlich das verdiente, gute Abendessen in der Pension Zdiaranka gab.
Die Abschlussbierchen waren bis ca. 22:30 Uhr gut verwertet und es konnte in die Falle gehen...


18.09.2017 Zurück in die Heimat

Der Montag Morgen empfing uns mit herrlichem Sonnenschein und Fernblick. An so einem Tag soll man nach Hause fahren?
Aber der Alltag rief und die Sachen mussten wieder vergepackt werden. Hinzu kamen natürlich wichtige Besorgungen für die Vorratskammern. Um 8:45 Uhr ging es endlich auf die Piste...

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir wieder heimisches Gebiet - die Staus haben wir nicht gezählt.
Kutschi wurde wieder an der A10 bei Berlin gegen 17 Uhr ausgesetzt und die Gerois düsten Richtung Magdeburg weiter.
Gegen 20 Uhr erreichten Alle wohlbehalten ihre heimischen Hütten.